Nitratdienst Februar 2025

Getreide im FebruarBild vergrößern
Im Februar gab es in einigen Nächten Frost

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang Januar bis Anfang Februar. Im Beobachtungszeitraum sind in NRW im Durchschnitt 55 mm Niederschlag gefallen. Vergleichsweise wenig Niederschlag ist in Teilen des südlichen Rheinlandes gefallen (Nörvenich 38 mm). Am Niederrhein (Kleve) und im Münsterland (Greven) sind rund 60 mm gefallen. Mitte und Ende Januar fielen die Temperaturen unter 0 °C, so dass zeitweise auch Bodenfrost aufgetreten ist. Überwiegend bewegte sich die Temperatur aber zwischen 0 und 10 °C. Dem entsprechend pendelt laut Deutschem Wetterdienst auch die Bodentemperatur zwischen 0 und 5 °C. Nach wie vor sind die Böden in NRW wassergesättigt. In Teilen des Münsterlandes herrscht auf einigen Flächen Staunässe.

Trotz der noch kühlen Witterung aber dank der zunehmenden Tageslänge haben die Pflanzen in den letzten Wochen Stickstoff (N) aufnehmen können. Auf wenigen Referenzflächen hat bereits eine N-Düngung stattgefunden, sodass der zunehmende N-Bedarf bedient wird. Dort wo keine Düngung stattgefunden hat, sind die Nmin- Werte weiter zurück gegangen. Das trifft insbesondere auf den Raps zu. Unter Raps hat sich im Durchschnitt der Nmin von 38 auf 22 kg/ha verringert. Neben N spielt insbesondere im Raps auch Schwefel eine wichtige Rolle. Um das Ertragsoptimum bestmöglich ausschöpfen zu können, ist eine zeitige Düngung mit beiden Nährstoffen anzuraten. Auf den Flächen, die mit Wintergetreide bestellt sind, hat sich der Nmin-Wert im Durchschnitt kaum geändert.

Trotz bisher relativ mildem Winter haben die wenigen Frostereignisse in den letzten Wochen nicht-winterharte Zwischenfrüchte weiter zum Absterben gebracht. Der in der Biomasse konservierte Stickstoff wird nun freigesetzt, was folglich zu einem ansteigenden Nmin-Gehalt führt. Dieser Prozess lässt sich auf den beiden Senf-Flächen in Bocholt-Barlo und Kevelaer deutlich erkennen. In Bocholt-Barlo erhöhte sich der Nmin-Wert von 18 kg N/ha auf 33 kg N/ha und in Kevelaer wurde ein Anstieg von 19 auf 61 kg N/ha dokumentiert. Durch den Frost platzen die Pflanzenzellen auf und der im Pflanzensaft enthaltene Stickstoff ist direkt pflanzenverfügbar. Die restliche Pflanzenbiomasse wird in Abhängigkeit von dem C/N Verhältnis schneller oder langsamer mineralisiert. Der Prozess der Mineralisation läuft bei der aktuell kühlen Witterung langsamer ab als bei höheren Bodentemperaturen. Der pflanzenverfügbar gewordene Stickstoff steht nun der folgenden Kultur zur Verfügung, sofern er nicht ausgewaschen wird.

Aktuelles zur Düngung

Vor kurzem wurden die Nmin-Richtwerte für die Winterungen in 2025 durch die Landwirtschaftskammer NRW veröffentlicht. Diese dürfen bei der Düngebedarfsermittlung verwendet werden. Die Nmin-Werte, die der Nitratdienst abbildet, sind keine Richtwerte. Sie bilden lediglich die N-Dynamik der Referenzflächen ab, in Abhängigkeit von Bodenart, Bewirtschaftung und Witterung.

Autor: Lukas Otten