Nitratdienst April 2025


Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang März bis Anfang April. Der Beobachtungszeitraum zeigte sich überwiegend sonnig mit sehr wenig Niederschlag. Tagsüber wurde oft zeitweise eine Temperatur von 20 °C überschritten, wo hingegen es nachts auch zu Frostereignissen gekommen ist. An den Wetterstationen in NRW sind im Durchschnitt 9 mm Niederschlag gemessen worden. Am meisten Niederschlag wurde in Westfalen mit 30 mm in Lippstadt und 26 mm in Rüthen gemessen. Am wenigsten Niederschlag sind im Münsterland (Emsdetten mit 3 mm) und am Niederrhein (Kleve mit 2 mm) aufgezeichnet worden. Der Deutsche Wetterdienst berichtet, dass die nutzbare Feldkapazität Anfang April auf mittelschweren Standorten zwischen 70 und 90 % lag und auf leichten Standorten die 30 % Grenze erreicht wurde.
Die trockenen Bedingungen erschwerten die Saatbettbereitung für die Sommerungen teilweise enorm. Auch die Wirksamkeit von ausgebrachten Nährstoffen war stark eingeschränkt. In Wintergetreide ausgebrachter granulierter Stickstoffdünger, lag teilweise mehrere Wochen auf der Bodenoberfläche und ist, aufgrund fehlender Feuchte, nicht in Lösung gegangen. Dadurch zeichnete sich in einigen Beständen ein Nährstoffmangel ab, wodurch die Pflanzen unterentwickelt sind.
Der Nitratdienst zeigt, dass den Winterungen in der Krume genug Stickstoff zur Verfügung stehen würde, eine nennenswerte Aufnahme allerdings durch fehlendes Wasser verhindert wird. Unter Wintergerste befinden sich aktuell durchschnittlich 51 kg N/ha. Dort wo Wirtschafsdünger ausgebracht wurde, zeigen sich auch erhöhte Ammonium-N Werte. Beispielsweise in Hopsten mit einem Nmin von 98 kg/ha und einem Ammonium-N von 32 kg /ha. Für den Winterweizen beträgt der analysierte Nmin-Wert über alle 3 Bodenschichten 93 kg /ha. Der Winterraps wechselt allmählich in die generative Phase und damit in die Blüte. Die Rapspflanzen sind je nach Standort und Düngestrategie unterschiedlich entwickelt. Einige Bestände zeigen ein gedrungenes Wachstum und einen unterentwickelten Blattapparat. Die Nmin Analysen für den Winterraps ergeben im Mittel 58 kg /ha. Viel los ist in den Böden wo nun Sommerungen gesät wurden oder noch gesät werden sollen. Die Kombination aus Bodenbewegung, hohe Erwärmung des Oberbodens und die Düngung zur Saat lassen die Nmin-Werte stark ansteigen. Insbesondere auf unbewachsene Böden fand durch die hohe Wärmeeinstrahlung eine starke Erwärmung statt. So konnten kurzzeitig Bodentemperaturen zwischen 15 und 20 °C erreicht werden. Dies hat Einfluss auf die Bodenorganismen und kurbelt die Mineralisation von Nährstoffen an. Sowohl auf den mit Zuckerrüben als auch auf den mit Kartoffeln bestellten Nitratdienstflächen ergibt sich im Durchschnitt ein Nmin-Wert von 132 kg/ha. Auf den Flächen wo bisher eine Bodenbearbeitung und auch teilweise schon eine Düngung für die folgende Hauptkultur stattgefunden hat, wurden Nmin-Werte zwischen 15 und 103 kg /ha analysiert. Auf den Flächen mit Zwischenfrüchten ergibt sich im Mittel ein Nmin von 78 kg /ha. Die Spanne ist hier aber groß. Dort wo bereits eine Düngung erfolgte, wie beispielsweise in Bocholt Barlo, sind aktuell dreistellige Nmin-Werte möglich.
Autor: Lukas Otten