Nitratdienst Juli 2025

Strohschwad GersteBild vergrößern
Gerste weitestgehend gedroschen

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang Juni bis Anfang Juli. Der Beobachtungszeitraum war geprägt von Trockenheit und Hitze, aber auch von Niederschlagsereignissen. Durchschnittlich sind in NRW 50 mm Niederschlag gefallen. Anfang Juli zeigten sich auch Unwetter, im Zuge dessen ortsweise Niederschlagssummen von 60 mm in wenigen Stunden zusammengekommen sind. Als Folge kam es mancher Orts zu Überschwemmungen. Des Weiteren war der Beobachtungszeitraum von sommerlichen Temperaturen geprägt, welche an manchen Tagen über 35 °C gelegen hat. Der Oberboden, und je nach Bodentyp und Region, auch der Unterboden, sind durch fehlendes Wasser oftmals trocken. Dem konnte der gefallene Niederschlag nur bedingt etwas entgegensetzen. Insbesondere für frühe Winterweizenbestände kam der Niederschlag meist zu spät und dieser reifte verfrüht ab. In Kombination mit den hohen Temperaturen haben einige Pflanzenbestände sichtbar gelitten. Die Wintergerste konnte bei optimalen Bedingungen gedroschen werden und zeigte durchschnittliche Erträge und Qualitäten. Dort wo es zeitlich möglich war, fand Ende Juni vor dem Niederschlag noch die erste Stoppelbearbeitung statt. Dort wo eine Zwischenfrucht ausgesät wurde, profitierte diese direkt von dem Niederschlag.

Im Zuge der trockenen Bedingungen war eine Beprobung des Bodens in einigen Fällen nur bis in eine Tiefe von 60 cm möglich. In den Kulturen Winterraps uns Körnererbsen wurden keine Nmin Proben genommen, da dort der Pflanzenbestand zu dicht gewesen ist. Das gilt teilweise für den Mais auch. Dort wo Gerste gestanden hat, hat sich durch die nun frei gelegte Bodendecke und durch die Bodenbearbeitung der Nmin Gehalt leicht erhöht, sodass nun die Wurzeln, Stoppel- und Erntereste zum Teil direkt mineralisiert werden. Die Ernte des Winterweizens wurde hier und da schon begonnen. Ein Großteil der Winterweizenflächen des Nitratdienstes sind aber noch nicht gedroschen und befinden sich in der Teigreife bzw. Abreife. Im Durchschnitt hat sich der Nmin-Wert unter Weizen mit 20 kg/ha im Vergleich zum Vormonat nicht verändert. Bei den Zuckerrüben hat sich hingegen einiges getan. Die Zuckerrübe hat in den vergangenen Wochen einiges an Rübenmasse hinzugewonnen und in diesem Zuge auch viel Stickstoff aufgenommen. Während im Vormonat noch ein Nmin-Wert von 91 kg/ha analysiert wurde, sind es nun 36 kg/ha. Mehr als die Hälfe der Zuckerrübenflächen konnte nicht in der Sichttiefe 60 - 90 cm beprobt werden, da der Boden zu hart gewesen ist. Dies muss bei der Summenbildung berücksichtigt werden. Der Mais hat ebenfalls deutlich an Masse dazu gewonnen. Hier sind die Nmin- Werte aktuell mit am höchsten. Durch den häufigen Einsatz von Gülle oder Gärrest zu Mais, liegt Stickstoff zum Großteil organisch gebunden vor. Dieser wird zur aktuellen Jahreszeit stetig mineralisiert und gleichzeitig auch vom Mais aufgenommen. Unter den Kartoffeln haben sich die Nmin-Werte, wie bei den Zuckerrüben auch, reduziert. Von 123 kg/ha (Vormonat) auf nun 62 kg/ha. Je nach Vermarktungsrichtung und Sorte liegen in der Abreife große Unterschiede vor und damit auch im Stickstoffbedarf und -aufnahme.

Autor: Lukas Otten