Nitratdienst Dezember 2025

Bodenprobe RaupeBild vergrößern
Bodenschonend mit Raupelaufwerk Bodenproben ziehen.

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang November bis Anfang Dezember. Während Ende November niedrige Temperaturen mit Nachtfrösten dominierten, stieg Anfang Dezember die Temperatur tagsüber bis auf 15 °C. Der Beobachtungszeitraum war durch eine durchschnittliche Sonnenscheindauer geprägt. Am wenigsten schien die Sonne am Niederrhein mit 38 Stunden, am meisten im Münsterland mit 45 Stunden. Im Durchschnitt sind in NRW 66 mm Niederschlag gefallen; er liegt damit leicht unter dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2010. Am meisten Niederschlag wurde im niederbergischen Mettmann mit 125 mm aufgezeichnet. Im südlichen Rheinland wurden an der Wetterstation Nörvenich 67 mm registriert. Durch den Niederschlag sind die Böden bis 60 cm Tiefe wassergesättigt und weisen eine nutzbare Feldkapazität von über 100 % auf. Mit den oben genannten Frostereignissen hat auch der Winter und die Vegetationsruhe Einzug gehalten. Gleichzeitig sind dadurch erste nicht winterharte Zwischenfruchtbestände (ZF) weitestgehend abgestorben. Auch, wenn der Stickstoffkreislauf durch die Winterruhe stark verlangsamt ist, wird der Stickstoff (N) unter anderem aus den ZF nun langsam an die Umwelt abgegeben und taucht somit auch in den Nmin-Proben wieder auf. Die Winterruhe wird allerdings durch die warmen Temperaturen im Dezember unterbrochen, wodurch auch die Mineralisation von Stickstoff zunimmt, was man auch an den ein oder anderen gemessenen Ammonium-Werten ablesen kann. Parallel steigt jedoch die Aufnahme der Pflanzen nicht, sodass bei den Wintergetreidearten der Nmin-Wert teilweise höher ausfällt als im Vormonat. Auf den Flächen mit Wintergerste sind im Durchschnitt 60 kg/ha Nmin vorhanden – somit besteht kein großer Unterschied zum Vormonat November. Die Mehrzahl der Wintergersten-Flächen zeigt im Dezember höhere Nmin-Werte als im November, wenn auch nur im niedrigen zweistelligen Bereich. Insbesondere die Sandfläche in Delbrück-Westenholz zeigt einen Anstieg um circa 40 kg/ha. Dem Winterroggen kann anteilig eine N-Aufnahme unterstellt werden denn dort verringerte sich der Nmin von durchschnittlich 50 auf 27 kg/ha. Beim Winterweizen sind naturgemäß die Nmin-Werte der einzelnen Flächen zum aktuellen Zeitpunkt höher, da die Aussaat noch nicht so lange zurückliegt. Für Dezember liegt der durchschnittliche Nmin-Wert bei 102 kg/ha. Kaum Veränderungen gibt es beim Winterraps: Dort liegt der Nmin-Wert im Durchschnitt bei 33 kg/ha. Die oben erwähnten Folgen des Abfrierens der ZF zeigen sich noch nicht in den Nmin-Werten. Eine weitere Reduzierung und damit Aufnahme von N blieb ebenfalls aus – ein Zeichen dafür, dass das Wachstum der abfrierenden ZF gestoppt wurde. Anders sieht es bei den kältetoleranten ZF aus: Hier ist eine Aufnahme von N und damit eine Reduzierung des Nmin-Wertes im Vergleich zum Vormonat zu erkennen. Im Durchschnitt hat sich der Nmin-Wert um rund 20 kg/ha auf 23 kg/ha reduziert. Dabei fallen insbesondere die Flächen mit ZF-Gras und Grünroggen ins Gewicht.

Autor: Lukas Otten