Nitratdienst März 2005

Filterbank mit Bodenproben
Vorbereitung von Bodenproben

Verlagerung läuft fort

Seit der letzten Nitratdienstprobenahme sind drei Wochen vergangen. Für die Betrachtung der N-Vorräte ist es die entscheidende Zeit im Jahr, in der die Andüngung der Winterungen vorgenommen wird. Das Wetter in dieser Zeit war ausgesprochen winterlich, nachdem in der ersten Woche nach der vorherigen Probenahme der größte Teil der Niederschläge fiel. In der Summe der drei Wochen fielen zwischen 16 und 28 mm Niederschlag an den Wetterstationen. Einzelne Probenahmestandorte meldeten jedoch bis 60 mm. Im Mittel liegen diese Werte unter dem langjährigen Schnitt. Aufgrund der zusätzlichen Schneeschmelze sind aber die meisten Standorte wassergesättigt. Weitere Verlagerungen sind somit nicht ausgeschlossen. Die Temperaturen waren mit Abweichungen von bis zu -7 °C im Wochenmittel vor der Probenahme außergewöhnlich kalt. Entsprechend kalt waren die Böden, in denen nur Werte knapp über dem Gefrierpunkt gemessen wurden. Die temperaturabhängige Umsetzung von Ammonium zu Nitrat erfolgt entsprechend schleppend.

Die Versorgung der Kulturen hat sich im Mittel verbessert, da eine Düngung bereits auf fast der Hälfte der Fläche vorgenommen wurde. Auf den noch nicht gedüngten Flächen hat sich der Versorgungszustand hingegen weiter verschlechtert. Die Verluste aufgrund der fortlaufenden Auswaschung betrugen aber nur noch wenige kg/ha. Eine Ausnahme bildet der Standort Salzkotten, der im Februar in der unteren Probenahmeschicht noch 48 kg/ha N min aufwies und nun nur noch 8 kg/ha verblieben. Auf den bereits gedüngten Flächen ist vereinzelt ein Anstieg in der zweiten Beprobungsschicht zu finden. Hier bewegt sich frisch gedüngter Stickstoff bereits abwärts. Eine Verlagerung bis in die untere Schicht ist jedoch nur in Beckrath festzustellen, wo auch höhere Niederschläge zu verzeichnen waren. Die insgesamt geringe Umlagerung ist auf die noch verhaltene Nitrifikation in den kalten Böden zurückzuführen. Sobald die Temperaturen ansteigen ist mit einer schnelleren Umsetzung zu rechnen. Dann setzt aber auch die N-Aufnahme ein, so dass echte Verluste des bereits ausgebrachten Düngers nicht zu befürchten sind. Die Andüngung der noch nicht versorgten Flächen sollte zügig erfolgen. Große Veränderungen, wie sie in Borken oder Schwerte unter Triticale zu verzeichnen sind, beruhen auf hohen Ammoniumwerten im Vormonat. Solange der Stickstoff in dieser Bindungsform vorliegt, ist eine gleichmäßige Verteilung in der Krume und somit im Probenmaterial nicht gegeben. Somit kann auch nicht der Rückschluss auf die gedüngte N-Menge vorgenommen werden.

Weizen verliert die letzten Reserven

Auch beim Weizen ist die Versorgung in Abhängigkeit   von der durchgeführten Düngung gut nachvollziehbar. Standorte mit mehr als 17 kg/ha in der oberen Schicht sind gedüngt worden. Auf der Fläche in Xanten mit einem frühen Gülledüngungstermin ist bereits eine Verlagerung erkennbar. Die Reserven, die auf tiefgründigen Standorten im letzten Nitratdienst noch ausgemacht werden konnten, haben weiter abgenommen. So ist der Vorrat in 60 bis 90 cm Tiefe auf dem Standort Warburg um 11 kg/ha und in Buir um 6 kg/ha gesunken. Der Mittelwert liegt jetzt bei 17 kg/ha. Das in den Nmin-Richtwerten für bessere Standorte ermittelten Depot ist somit weitgehend nicht mehr vorhanden, zumal weiterhin Regenfälle den Sickerwasserstrom speisen.

Für den Raps haben sich kaum Änderungen ergeben. Die Andüngung in den Höhenlagen ist aufgrund der lange vorhandenen Schneedecke noch nicht erfolgt. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit kann eine ungeteilte Andüngung erwogen werden. Eine Startgabe mit nitratfreien Düngern wie Harnstoff oder Schwefelsaures Ammoniak ist in diesem Jahr kritisch zu sehen, da die Temperaturen immer noch niedrig sind und das Wachstum nicht mehr durch eine verzögert wirkende Düngung behindert werden sollte.

Die fortschreitende Auswaschung ist auch auf den nicht winterharten Zwischenfruchtanbauflächen zu sehen. Die 30 kg/ha mineralischer Stickstoff, die in Dülmen im Vormonat aufgrund bereits erfolgter Freisetzung gemessenen wurden sind auf 21 kg/ha zusammengeschmolzen. Die winterharten Zwischenfrüchte verharren hingegen seit dem Spätherbst auf einem konstant niedrigem Niveau.

Autor: Theo Remmersmann