Nitratdienst März 2007

Filterbank mit Bodenproben
Vorbereitung von Bodenproben

N-Verlagerung durch weitere Niederschläge

In den vier Wochen seit der Vormonatsbebrobung des Nitratdienstes verlief die Temperaturentwicklung von einer winterlichen Phase Anfang Februar kontinuierlich Richtung Frühling. Am 13. März wurden nahezu überall über 16 °C gemeldet. Nach höheren Niederschlägen bis Mitte Februar gab es eine sonnige trockene Phase bis zum 24. Februar, die vielfach zu den ersten Feldarbeiten genutzt wurde. Bis zum 10. März folgte wieder eine nass trübe Witterung. In den vier Wochen fielen insgesamt recht hohe Niederschlagsmengen die sich überwiegend im Bereich zwischen 80 und 120 mm bewegten. Im Sauerland und im Bergischen wurden bis über 160 mm gemessen. Die Bodentemperaturen blieben mit ca. 6 °C in einem Bereich der noch keine größeren Mineralisationsgewinne vermuten lässt.

Im Getreide und im Raps ist die Stickstoffversorgung sehr von den ersten Düngungsmaßnahmen beeinflusst. Diese sind überwiegend daran zu erkennen, dass höhere Ammoniumgehalte ausgewiesen sind. Das gedüngte Ammonium hat sich dann noch nicht vollständig zu Nitrat umgesetzt und unterlag damit auch noch nicht der Auswaschungsgefahr. In der Höhe lässt sich die Düngung leider nicht nachhalten, da eine ungleichmäßige Verteilung im Boden bei der Beprobung zu starken Schwankungen führt, wie auf dem Raps in Anröchte zu sehen ist, der eine Andüngung von 72 kg/ha erfahren hat. Der Temperaturverlauf begünstigte zunächst auch die sehr langsame Nitrifikation des NH 4-N auf den ungedüngten Flächen. Die N-Einwaschung in den Boden ist in der mittleren Beprobungsschicht festzustellen. Verluste von frisch gedüngtem Stickstoff sind jedoch nicht zu beobachten.

Die noch nicht gedüngten Flächen haben weiterhin eine Abnahme der N-Vorräte zu verzeichnen. Zum einen ist ein Fortschreiten der Verlagerung und Auswaschung festzustellen, sofern noch höhere Reserven vorhanden waren. Als Beispiel können Beckrath und Herzfeld mit Abnahmen von über 30 kg/ha genannt werden. In Brakel und Neukirchen sind es über 20 kg/ha. Das Einsetzten der Vegetation hat aber auch zu einer nennenswerten N-Aufnahme geführt, so dass die Abnahme nicht allein auf Auswaschungsverluste zurückzuführen ist. Die auf allen noch nicht gedüngten Flächen weitgehend entleerte Oberschicht deutet aber darauf hin, dass die Zeit drängt den ersten Dünger auszubringen.

Auch an den nicht oder wenig bewachsenen Flächen ist der Fortlauf der Verlagerung auszumachen. In Buir, Hemer und Erwitte haben sich die gefundenen N-Mengen um 20 kg/ha verringert. Gleiches kann für den Zwischenfruchtsenf gesagt werden. Hier haben sich in Buir, Merfeld und Kevelaer deutliche Verschiebungen nach unten gezeigt. Senf zeigt sich durch das Abfrieren und das anschließende Freisetzten des Stickstoffs immer wieder als N-Speicher mit einer unzureichenden Dauerwirkung, da bereits vor der Saat der geplanten Sommerung Verluste zu verzeichnen sind. Daraus abzuleiten ist auch die Vermeidung einer frühzeitigen Düngung speziell zu Mais, da auch dieser Stickstoff in nassen Jahren dem Verlustrisiko unterliegt. Sprechen Arbeits- und Maschinenkapazitäten trotzdem für ein frühzeitiges Ausbringen, sollte auf leichteren Standorten der Gülle Piadin zugesetzt werden, um die Verlustgefahr zu verringern.

Autor: Theo Remmersmann