Nitratdienst Oktober 2008

Nmin-Bodenprobe

Überwiegend gute N-Versorgung der Wintersaaten

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des Bodenstickstoffs in der Zeit von Anfang September bis Anfang Oktober. Bis Mitte September hielten sich spätsommerliche Temperaturen mit Werten über 20 °C. Danach wurde es deutlich kälter. Bei großen Tag-Nacht-Differenzen erreichte in einigen Nächten das Thermometer die Frostgrenze am Erdboden. Bis zum 30. September fielen keine nennenswerten Niederschlagsmengen, so dass sehr gute Ernte und Bestellbedingungen vorlagen. Zur Monatswende wurde es wechselhaft. Ergiebige Niederschläge summierten sich für den vier wöchigen Berichtszeitraum zwischen 60 und 80 mm in den Niederungslagen. In den höheren Lagen von Sauerland, Bergischem Land und Eifel fielen bis zum doppelten die Werte.

Mittlerweile sind 11 der Beprobungsflächen mit Gerste bestellt. In Marsberg und Marienfeld wurden Zwischenfrüchte für die Gerstenaussaat bereits wieder umgebrochen. Die Stickstoffversorgung der Saaten ist gut. Sie erhöhte sich aufgrund der Bodenbearbeitung und der damit verbundenen Freisetzung. In Menden und Erwitte erhöhten Güllegaben die Vorräte auf Werte von 124 bzw. 108 kg/ha. Auch auf den bereits bestellten Weizenflächen in Hemer, Anröchte und Lichtenau wurden gegenüber dem Vormonat rund 25 kg/ha mehr Stickstoff gefunden. In Neukirchen-Vluyn wurden nach Zuckerrüben hingegen nur 14 kg/ha gemessen. Die knappe N-Versorgung der Rüben aufgrund der qualitätsorientierten Düngung wirkt sich auch auf die Folgefrucht aus. Aus dem Rübenblatt wird zwar noch eine gewisse Nachlieferung zu erwarten sein, bei kühlem Herbstwetter dürften dieser Stickstoff zusammen mit den gemessenen 5 kg/ha in der Krume für eine kräftige Vorwinterentwicklung nicht reichen. Auf den Wintergetreideflächen sind noch keine Verlagerungen durch die jüngsten Niederschläge festzustellen. Die Regenmengen füllten die zuvor sehr trockenen Böden zunächst auf, so dass ein Sickerwasserstrom noch nicht entstanden ist.

Der Winterraps hat sich bei dem sonnigen Wetter recht kräftig entwickelt. Das Pflanzenwachstum bewirkte auf den meisten Flächen eine messbare Abnahme der N min-Werte. In Essen führte eine Düngung von 25 kg/ha N zu dem Anstieg auf 95 kg/ha. Alle Flächen sind gut, einige gedüngte Flächen auch reichlich mit N versorgt. Der Raps dürfte aufgrund seiner Fähigkeit auch hohe N-Mengen vor Winter aufzunehmen bei weiterem Wachstum keine nennenswerten N-Reste hinterlassen, die der Auswaschung unterliegen.

Wie bereits im Vormonat haben die Zuckerrüben in Bönen den mineralischen Stickstoff nahezu komplett abgeschöpft. Mit der Rodung und der wahrscheinlich folgenden Weizenbestellung wird noch mal ein Anstieg zu erwarten sein. die beiden noch nicht geernteten Flächen im rheinischen Vettweiß sind nach wie vor besser versorgt. Mittlerweile sind auch einige Maisflächen beerntet worden. Sie hinterlassen mit 25 bis 91 kg/ha ein weiters Spektrum. Die meisten Werte bewegen sich aber unter 50kg/ha, was als ein eher niedriges Niveau einzuordnen ist. Auch die Stickstoffmengen unter den noch stehenden Maisbeständen deuten dieses an. Die sehr hohen Werte des Vormonats auf den Ausnahmestandorten Herzfeld und Blomberg haben sich relativiert. Der enorme Anstieg auf der gegrubberten Fläche in Stadtlohn beruht hingegen auf eine Gülledüngung.

Die Zwischenfrüchte haben je nach Saattermin unterschiedliche N-Mengen aufgenommen. Frühe Saaten sich kräftig entwickelt und entsprechend die Böden weitgehend entleert. In Essen-Kettwig, auf einer spät gesäten Fläche, wurde erst Ende August Gärsubstrat gedüngt. Entsprechend stehen noch hohe N-Mengen zur Verfügung.

Autor: Theo Remmersmann