Nitratdienst März 2012

Bodenprobenahme auf dem Feld

Stickstoff ungleichmäßig verteilt

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des Bodenstickstoffs in der Zeit von Ende Februar bis Ende März. In diesen vier Wochen war das Wetter zunächst noch sehr wechselhaft. Die Tageshöchsttemperaturen schwankten um die 10 °C Marke. Immer wieder kam es zu leichte Wechselfröste. Von Mitte bis Ende März brachte eine stabile Hochdruckphase tägliche Sonnenscheinwerte von bis zu 11 Stunden mit warmen Tages- und kalten Nachttemperaturen. Die Bodentemperaturen erreichten dabei am frühen Nachmittag Werte von bis zu 20 °C an der Oberfläche.

In der ersten Märzdekade fielen die einzigen nennenswerten Niederschläge, die sich meist nur auf Summen zwischen 10 und 15 mm beliefen. An einigen rheinischen Stationen und im Bergischen Land wurden bis zu 30 mm gemessen. Damit setzte sich eine bereits aus dem Februar begonnene Trockenphase weiter fort.

Die unter Getreide gefundenen Nmin-Werte schwanken in einem ausgesprochen weiten Rahmen. Dabei fallen zwei Dinge auf. Zum einen sind nur auf den Flächen, die eine kürzliche Düngung erhalten haben, Ammoniumgehalte zu finden. Flächen auf denen die Stickstoffdüngung schon vor mehr als 3 Wochen durchgeführt wurde, weisen hingegen keine oder nur noch geringe Ammoniumgehalte auf. Gewöhnlich dauert die Nitrifikation, also die Umwandlung des Stickstoffs von Ammonium- zur Nitratform, in dieser Jahreszeit temperaturbedingt länger. Die hohen Tagestemperaturen in der letzten Märzdekade, die fast an 20 °C heranreichten, bewirkten offensichtlich eine sehr zügige Umwandlung. Dabei hat die intensive Einstrahlung zur Erwärmung der obersten Bodenschicht beigetragen und damit die Umwandlung nochmals begünstigt.

Nitrat fast ausschließlich an der Oberfläche

Zum anderen sind auch auf den Flächen, auf denen nur noch Nitratstickstoff gefunden wurde die Werte zum Teil außergewöhnlich hoch und überschreiten oft die Höhe der Düngergabe. Daraus lässt sich schließen, dass der gedüngte Stickstoff noch nicht gleichmäßig im Boden verteilt ist und mit der Beprobung noch keine repräsentative Erfassung möglich ist. Normalerweise tritt dieses Phänomen nur bei Proben mit Ammoniumanteilen häufiger auf, da das Ammonium im Boden nicht beweglich ist. In den letzten drei Wochen fielen jedoch keine Niederschläge, sodass sich auch das wasserlösliche Nitrat nicht im Boden verteilen konnte. Die Betrachtung der N-Verteilung im Profil bestätigt dieses noch mal. In den Beprobungsschichten unterhalb der Krume sind kaum Veränderungen zum Vormonat festzustellen. Für das Wintergetreide und den Raps heißt es, dass reichlich Stickstoff vorhanden ist. Zurzeit mangelt es lediglich an dem Transportmedium Wasser, das den Dünger in den Wurzelraum einwachen muss.

In der Beprobung sind in diesem Monat 7 Sommergetreideflächen, die als Folge der starken Auswinterungsschäden neu eingesät wurden. Auch für das Sommergetreide gilt das gesagte, sodass die hohen ausgewiesenen Werte nicht sofort mit einer Überversorgung gleichzusetzen sind.

Auf den nicht gedüngten Flächen, die in der Tabelle mit „Bodenbearbeitung“ beim derzeitigen Anbau gekennzeichnet sind und auf den Flächen mit der Zwischenfrucht Senf haben sich gegenüber dem Vormonat nur sehr geringe Veränderungen ergeben.

Autor: Theo Remmersmann