Nitratdienst November 2012

Bodenprobenahme auf dem Feld

Noch keine N-Verluste

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des Bodenstickstoffs in der Zeit von Anfang Oktober bis Anfang November. Nach der Probennahme im Oktober war die Witterung zunächst herbstlich kühl und regnerisch. Ab Mitte Oktober stiegen die Temperaturen am Tag nochmals auf über 20 °C. Auch die Nächte waren in dieser Phase vergleichbar warm. Zum Monatsende rutschten die Temperaturen dann aber stark ab, so dass flächendeckender Nachtfrost mit vereinzelt gemessenen Werten von unter -10 °C am Boden auftrat. Anschließend bestimmten einige Tiefdruckgebiete das Wetter. Die Bodentemperaturen sind soweit gesunken, dass nur noch geringe Mineralisationstätigkeit zu erwarten ist. Die Niederschlagssummen beliefen sich im Vierwochenzeitraum überwiegend auf Werte zwischen 30 und 50 mm. Im Bergischen Land und am Niederrein wurden zum Teil höhere Werte gemessen. Sickerwasserbildung hat somit noch wenig stattgefunden, zumal noch eine nennenswerte Verdunstung im Oktober gegeben war.

Auf den mit Wintergerste bestellten Flächen haben die gefundenen Nmin-Mengen um durchschnittlich 17 kg/ha abgenommen. Bis auf den Standort Rheine sind die Stickstoffvorräte immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Die Abnahme der Werte ist zum weit überwiegenden Teil auf die Pflanzenaufnahme zurückzuführen, die während des starken Wachstums in der warmen Witterungsphase stattgefunden hat. Eine Verlagerung ist kaum feststellbar, so dass der Wurzelraum weiterhin sehr gut mit Stickstoff versorgt ist.

Mittlerweile sind viele Flächen mit Triticale und mit Weizen bestellt worden. Hier ist noch keine einheitliche Dynamik festzustellen, wenngleich im Mittel über alle Flächen sich eine leichte Abnahme der Werte ergibt. Aufgrund der Bodenbearbeitung und der Vorfrüchte sind aber auch einzelne Flächen mit höheren Werten als im Vormonat zu finden. Von der Tendenz sind die Flächen nach Kartoffeln höher mit N versorgt als andere. Insgesamt ist auf den Flächen ein ausreichendes Niveau gegeben und der Stickstoff noch zum weit überwiegenden Teil in den oberen 60 cm zu finden. Unter Winterraps hat sich eine Abnahme der Werte von 31 bis 90 kg/ha gegenüber dem Vormonat ergeben. In Hostmar ist damit der Vorrat bereits aufgebraucht. Der weit überwiegende Teil der Rapsflächen hat sich ausreichend entwickelt, um in den Winter zu gehen, und bedarf daher keines zusätzlichen Stickstoffs. Standorte mit noch vorhandenen N-Reserven werden aber bei weiterhin milder Witterung den restlichen Stickstoff abschöpfen.

Ein sehr einheitlicher und starker Rückgang der Stickstoffgehalte ist unter den Gründüngungszwischenfrüchten Senf und Ölrettich zu verzeichnen. Auf dem Standort Essen hat der Ölrettich das in Folge einer Düngung noch sehr hohe Vormonatsniveau um über 100 kg/ha reduziert. Der Zwischenfruchtbau zeigt damit nochmals sein Potenzial in Hinblick auf Stickstoffbindung. Bei den Flächen mit Zwischenfruchtgras ist bereits im Vormonat wenig N gemessen worden. Hier ist nach der Herbstnutzung keine Düngung mehr erfolgt. Anders sieht es beim später gesäten Grünroggen aus, der in Reken noch 77 kg/ha Nmin aufweist. Die Fläche in Linden-Neussen hat noch eine späte Düngung erfahren, was sich ebenfalls im erhöhten Ammonium-Gehalt deutlich zeigt.

Autor: Theo Remmersmann