Nitratdienst März 2014

Winterraps im MärzBild vergrößern
Nach dem milden Winter steht der Winterraps sehr dicht und ist weit entwickelt

Sehr trocken und milde Temperaturen - zeitiger Vegetationsstart

Der Nitratdienst berichtet über die Dynamik des Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang Februar bis Anfang März auf den Referenzflächen. Die Witterung während des Bemessungszeitraums zeichnete sich durch milde Temperaturen und sehr geringe Niederschläge aus. Die Tageshöchsttemperaturen erreichten landesweit fast täglich die zehn Grad Marke. Die Nächte waren jedoch noch sehr kühl, wobei es aber nur selten Bodenfrost gab. Die wenigen Niederschläge fielen hauptsächlich innerhalb der zweiten Februarwoche und brachten im Landesdurchschnitt lediglich 37 Millimeter auf. Die Spanne reichte hierbei von 15 Millimetern in Bonn-Rüngsdorf bis 88 Millimeter in Wipperfürth. Die frühlingshafte Witterung sorgte dafür, dass sich die Böden erwärmten und abtrockneten, sodass die Bedingungen für eine Bodenbearbeitung und Bestellung sehr günstig waren. An einigen Orten wurde bereits Sommergetreide und Frühkartoffeln ausgesät. Durch den sehr milden und trockenen Winter bedingt kamen alle Kulturen verhältnismäßig weit und dicht entwickelt aus der „Vegetationsruhe“ heraus und zeigten im Februar bereits deutlich Aktivität. Mineralischer Stickstoff dürfte wegen der trockenen Bedingungen kaum ausgewaschen sein. Lediglich in Ostwestfalen und im Münsterland waren die Böden Mitte Februar temporär mit Wasser übersättigt, wodurch es dort geringfügig zu einer Sickerwasserbildung kam. Der Stickstoffvorrat in der Krume wird durch die Aufnahmeaktivität der Pflanzen im Bemessungszeitraum deutlich weiter geschrumpft sein. Vielerorts wurden die Kulturen bereits mit Gülle und bzw. oder mineralisch angedüngt. Eigentlich bedarf es landesweit dringend ausgiebige Niederschläge, damit die Pflanzen mit dem Wasserstrom Nährstoffe aufnehmen können und der Dünger zur Wirkung kommen kann. Der Wasserbedarf ist derzeit erheblich. Das Wasserangebot dürfte sich jedoch aufgrund des derzeit etablierten Hochdruckgebietes weiter verknappen und die Situation verschärfen.

Düngung lässt Nmin-Werte in der Krume ansteigen - kaum Sickerwasserverluste

Bei den Wintergetreidearten Wintergerste, Wintertriticale und Winterroggen wurden fast alle Referenzflächen angedüngt. Diese Maßnahme führte auf den betroffenen Flächen zu einem starken Anstieg der Nmin-Werte in der Krume. Unter der Wintergerste hat sich zum Beispiel der Nmin-Wert im Vergleich zum Vormonat von durchschnittlich 15 kg/ha auf 40 kg/ha Nmin mehr als verdoppelt. Wie frisch die Applikation ist, lässt sich auch aufgrund der gemessenen Ammonium-N-Werte z.B. unter den Wintergerstenflächen Warendorf-Gröblingen oder Delbrück-Westenholz und der Winterroggenflächen in Borken ablesen. Die Wintergerstenfläche in Münster ist nahezu komplett entleert; hier sollte ebenfalls eine zeitige N-Düngung erfolgen. Einige der Winterweizenflächen wurden ebenfalls bereits gedüngt. Da allerdings nur wenige Flächen davon betroffen sind, ist das durchschnittliche Gesamtniveau nur sehr geringfügig gestiegen. Die Andüngung macht sich auch hier unter den Flächen in Greven und in Beckrath anhand der vorkommenden Ammoniumwerte bemerkbar. Insgesamt kam es in der untersten Beprobungsschicht wegen der geringen Niederschläge nur zu wenigen Veränderungen der Nmin-Gehalte dort. Lediglich unter den Winterweizenflächen in Erwitte, Mettingen, Haus Düsse oder Brakel kam es zu größeren Verlusten. Auch auf allen fünf Referenzflächen, auf denen Winterraps steht, ist die erste N-Gabe erfolgt. Analog zur Wintergerste hat sich auch hier der durchschnittliche Gesamt-Nmin-Wert von Anfang Februar gemessenen 26 kg/ha auf jetzt 59 kg/ha ebenfalls mehr als verdoppelt. Die Düngung war hier besonders dringlich, da die Krumenschicht im Vormonat nahezu entleert war und der Raps besonders dicht steht und deutlich an Wachstum zulegt. Dass im Bemessungszeitraum auch die Mineralisationsbedingungen gut waren, wird an den Flächen erkennbar, die den Status „geerntet“ oder „Stoppeln“ haben. Hier sind die Werte, hauptsächlich in der Krume, angestiegen. Mineralisationsraten lassen sich zudem unter den z.T. gemulchten Zwischenfruchtflächen Ölrettich oder Senf erkennen, auf denen die abgestorbene, bzw. zerkleinerte Biomasse aktuell zersetzt wird.

Autor: Holger Fechner