Modell- und Demonstrationsvorhaben Integrierter Pflanzenbau

Acker striegelnBild vergrößern
Die mechanische Unkrautbekämpfung ist ein essentieller Bestandteil des Integrierten Pflanzenschutzes


Zwischenfrüchte einarbeitenBild vergrößern
Zwischenfruchtmischungen haben vielfältige Funktionen im Integrierten Pflanzenbau


Worum geht es?

Der Integrierte Pflanzenschutz ist seit vielen Jahren unser Leitbild. Durch eine konsequente Umsetzung und Erprobung alternativer Maßnahmen soll die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf das notwendige Maß begrenzt und dadurch die Umwelt geschont und die Biodiversität gefördert werden. Um Landwirte bei der Anwendung und Weiterentwicklung des Integrierten Pflanzenschutzes im betrieblichen Ablauf zu unterstützen, finanziert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Projekt „Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau“. In diesen „Demobetrieben“ sollen innovative Pflanzenbauverfahren und Pflanzenschutzkonzepte unter praktischen Bedingungen auf Betriebsebene entwickelt, geprüft und dem Berufsstand vorgestellt werden.

Organisation des Projektes ‚Demobetriebe‘

In NRW wurden zehn interessierte Betriebe aus verschiedenen Regionen zur Beteiligung ausgewählt. Dabei handelt es sich um wirtschaftlich erfolgreiche, fachlich qualifizierte landwirtschaftliche Gemischt- und Marktfruchtbetriebe, die ihren Betriebssitz in Nordrhein-Westfalen haben und regionaltypisch wirtschaften.

Das erste Arbeitstreffen hat Ende August 2023 stattgefunden und bereits jetzt besteht ein reger Austausch im Projekt. Neben internen Treffen werden zukünftig vor-Ort-Demonstrationen, Hofseminare, Winterveranstaltungen und weitere Wissenstransfermaßnahmen auf den Betrieben elementar zur Demonstration für Berufskollegen.

Wissenschaftler vom Julius Kühn-Institut, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, koordinieren das MuD. Sie organisieren übergreifende Arbeitstreffen und werten die Ergebnisse überregional aus. Weitere beteiligte Projektregionen sind Brandenburg und Rheinland-Pfalz. Projekte in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen-Anhalt folgen.

Wo liegen die Arbeitsschwerpunkte des Modell- und Demonstrationsvorhabens?

Gemeinsam mit der Projektbetreuerin der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen werden betriebsindividuelle Strategien zur Optimierung des integrierten Pflanzenbaus auf Betriebsebene erarbeitet und von den Betrieben umgesetzt. Angelehnt an die Ackerbaustrategie 2035 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft werden dabei Fragestellungen zu mindestens drei der folgenden vier Handlungsfelder auf jedem Betrieb bearbeitet: Kulturpflanzenvielfalt und Fruchtfolge, Pflanzenschutz, Digitalisierung und Biodiversität.

Die Betriebe haben sich zur engen Zusammenarbeit bereit erklärt, sie bauen ihre Kulturpflanzen nach den Grundsätzen des Integrierten Pflanzenbaus an und werden digitale Entscheidungshilfen und innovative, inklusive nicht-chemischer, Pflanzenschutzverfahren in ihrem Betrieb erproben, für die sie die geeigneten landwirtschaftlichen Flächen bereitstellen. Aber auch praktische Monitoringmaßnahmen (z. B. Gelbschalen), Bonituren und kleinere Probennahmen im Feld gehören dazu. Elementar zur Bewertung der Maßnahmen sind eine lückenlose und zeitnahe Dokumentation aller Maßnahmen und die Bereitschaft zur Weitergabe dieser Daten. In Kooperation mit der Biodiversitätsberatung der Landwirtschaftskammer werden Maßnahmen zur Biodiversität umgesetzt.

Praktische Umsetzung und Fördermöglichkeiten

Die Demonstrationsbetriebe erhalten fachliche Unterstützung durch die Projektbetreuerin. Dies umfasst beispielsweise die Planung und Identifikation betriebsindividueller Optimierungsmöglichkeiten für den integrierten Pflanzenbau, die Überwachung und Bewertung der Kulturpflanzenbestände sowie die Nutzung digitaler Entscheidungshilfen und der Ackerschlagkartei.

Die Projektbetreuerin hilft bei der gemeinsamen Organisation und Durchführung von vor-Ort-Demonstrationen, Hofseminaren und Winterschulungen zum Wissenstransfer in die Region und über die Region hinaus.

Neben der fachlichen gibt es auch Unterstützung bei der Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln beim Projektträger. Förderfähig sind z. B. die Mehrkosten alternativer Verfahren sowie anteilig vorhabenbezogene Investitionskosten in einer Höhe bis zum marktüblichen Wert des Wirtschaftsguts während der Projektlaufzeit.

Weitere Informationen

Sie können das Projekt auf einer eigenen Website verfolgen:
www.demonstrationsbetriebe-integrierter-pflanzenbau.de

In Kürze werden die zehn teilnehmenden Demonstrationsbetriebe auf der Website bekannt gegeben. Hier können Sie zukünftig auch Termine zu Veranstaltungen wie beispielsweise Feldtagen auf den Betrieben einsehen.

Ansprechpartnerin

Angela Sievernich
Projektbetreuerin Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau
Landwirtschaftskammer NRW, Pflanzenschutzdienst
Telefon: 0221 5340-466
E-Mail: angela.sievernich@maillwk.nrw.de

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