Schlupfwespen zur Bekämpfung von Minierfliegen

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Schlupfwespe Dacnusa sibirica; Foto: Marion Ruisinger


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Schlupfwespe Diglyphus isea; Foto: Prof. Dr. Urs Wyss


Durch den Einsatz der beiden Schlupfwespenarten, Dacnusa sibirica und Diglyphus isea sind die verschiedenen Minierfliegenarten sehr effektiv zu bekämpfen. Dabei gehen die beiden Nützlingsarten etwas unterschiedlich vor.

Dacnusa sibirica legt mit Hilfe ihres Legebohrers jeweils ein Ei bevorzugt in die ersten beiden Larvenstadien der Minierfliegen. Die geschlüpfte Larve des Nützlings ernährt sich von der Minierfliegenlarve, die infolge dessen nach einiger Zeit abstirbt.

Diglyphus isea hingegen lähmt die Minierfliegenlarve und legt dann ein Ei neben diese ab. Nach ihrem Schlupf ernährt sich die junge Diglyphus- Larve von der betäubten Larve der Minierfliege. Nach ihrer Verpuppung schlüpfen erneut Nützlinge aus, die sich auf die Suche nach neuen Wirtstieren begeben.

Da Dacnusa sibirica eher kühlere Temperaturen bevorzugt, wird sie vorwiegend im Frühjahr und im Herbst eingesetzt. Der Einsatz von Diglyphus isea ist hingegen in den Sommermonaten vorteilhaft. Zusätzlich kann aber auch in diesem Zeitraum Dacnusa sibirica beigemischt werden.

Für den erfolgreichen Einsatz der Nützlinge ist deren frühzeitige Freilassung sehr wichtig. Erkennt man die ersten Feeding- Points im Pflanzenbestand sollten die Schlupfwespen möglichst schnell freigelassen werden. Beide Nützlingsarten werden als erwachsenes Insekt von den verschiedenen Nützlingsproduzenten in Flaschen geliefert. Diese sollten erst im Gewächshaus geöffnet werden. Die Tiere lässt man an verschiedenen Stellen im Gewächshaus frei. Um eine Abwanderung der Tiere durch die Lüftung zu vermeiden, erfolgt die Freilassung am besten in den frühen Morgenstunden oder am Abend.

Die Anzahl der Nützlinge erfolgt in Abhängigkeit vom Befallsdruck mit Minierfliegen. Bei schwachem Befall reicht umgerechnet 0,25 Schlupfwespen pro Quadratmeter, bei starkem Befall muss mindestens 1 Tier pro m² eingesetzt werden. Die Freilassung sollte 2- 3 Mal im wöchentlichem Abstand wiederholt werden.

Mit einer einfachen Methode kann man den Erfolg des Nützlingseinsatzes kontrollieren. Dafür isoliert man Blätter mit Minengängen ein paar Tage nach dem Einsatz der Schlupfwespen in einem Gefäß (Schraubglas, Petrischale, etc.) und kontrolliert etwa vierzehn Tage später, wieviele Minierfliegen und Schlupfwespen ausgeschlüpft sind. Überwiegt die Anzahl der Nützlinge, sind erst mal keine weiteren Maßnahmen notwendig.

Sind mehr Minierfliegen als Schlupfwespen in dem Gefäß, sind entweder weitere Einsätze der Nützlinge oder eine Behandlung mit einem integrierbaren, chemischen Pflanzenschutzmittel erforderlich.

Autor: Marion Ruisinger