Trauermücken als Schädlinge

Adulte Trauermücke auf einer GelbtafelBild vergrößern
Adulte Trauermücke auf einer Gelbtafel
Foto: Marion Ruisinger
TrauermückenlarveBild vergrößern
Trauermückenlarve
Foto: Marion Ruisinger

Biologie und Lebensweise von Trauermücken

Trauermücken werden häufig auch als Humus- oder Moosfliegen bezeichnet und gehören zur Familie der Sciariden. Diese Insektenfamilie gehört zur Unterordnung der Mücken (Nematocera). Am häufigsten schädigenden Bradysia-, Lycoriella- und Sciara- Arten. In Gewächshäusern ist oft Bradysia praupera anzutreffen.

Trauermücken sind in einem feuchten Milieu zu finden und schädigen in gartenbaulichen Kulturen in Vermehrungen vieler verschiedener Pflanzen. Besonders beliebt sind zum Beispiel Pelargonien- und Poinsettienstecklinge, aber auch in Aussaaten verschiedener Pflanzenarten, Champignon- und Erdbeerkulturen sind sie gern zu Hause.

Die adulten Trauermücken leben ca. eine Woche, nehmen während dieser kurzen Lebensspanne keine Nahrung auf und schädigen nur indirekt, indem sie Pilzsporen verbreiten.

Die Weibchen werden direkt nach ihrem Schlupf aus der Puppe begattet und legen am nächsten Tag die ersten Eier ab. Je nach Art und Größe des Weibchens werden zwischen 50 und 300 Eier auf der Bodenoberfläche, in verrottetes organisches Material oder an Pflanzenwurzeln abgelegt. Aus den 0,1 bis 0,25 mm kleinen Eiern schlüpft die Larve, dass eigentlich schädigende Entwicklungsstadium der Trauermücken. Sie ernähren sich zuerst von abgestorbenem organischen Material, Pilzen und Algen, die auch von ihnen verbreitet werden. Später fressen sie an Pflanzenwurzeln, und –stängeln, sowie von auf dem Substrat aufliegenden Blättern.

Die Larven sind weiße, beinlose Tiere mit einer dunklen Kopfkapsel, die zwischen 5 und 12 Millimeter lang sein können. Insgesamt werden vier Larvenstadien durchlaufen, bevor sich die Tiere verpuppen. Die Puppen sind zuerst weiß, dann gelblich und zuletzt schwarz und im Boden zu finden.

Die Entwicklung vom Ei bis zum adulten Tier ist temperaturabhängig und dauert z.B. bei 15°C sechs Wochen und bei 22°C nur noch drei Wochen.


Hypoaspis miles

Hypoaspis-Raubmilben gegen Trauermückenlarven

Hypoaspis aculeifer und Hyppoaspis miles sind in Europa und Nordamerika beheimatet. Sie sind typische Bodenmilben, bevorzugen dunkle und feuchte Standorte und sind nur selten in oberirdischen Pflanzenteilen zu finden sind.


Macrochelis robustulus gegen Trauermückenlarven

Diese bodenbewohnende Raubmilbenart frisst neben Eiern und Larven von Trauermücken auch Thripspuppen, Eier von Duponchelia fovealis und der kleinen Kohlfliege (Delia radicum), sowie Horn- oder Moosmilben.


Steinernema feltiae unter dem Mikroskop

Insektenpathogene Nematoden gegen Trauermückenlarven

Steinernema feltiae sind von verschiedenen Anbietern unter unterschiedlichen Produktnamen erhältlich. In der Regel werden sie in Eis, Schaumstoff oder Diatumeen (Kieselalgen) geliefert.


Atheta coriariae

Atheta coriaria gegen Trauermückenlarven

Bei diesem Nützling handelt es sich um einen Kurzflügelkäfer, der neben Trauermückenlarven, -eiern und -puppen auch Larven von Schmetterlingsmücken und Puppen von Thripsen erbeutet. Daneben frisst er auch Larven verschiedener Fliegen- und Käferarten.