Lachsschleimpilz und Apfelschnecke
Pinke Perlen – der feuchte Sommer bringt besondere Lebewesen hervor
Die feuchte und kühle Witterung des bisherigen Sommers hat nicht nur Schattenseinen. Die Witterung dieses Sommers ist ideal für die Entwicklung der Myxomyceten. Diese Pilze der Familie der Schleimpilze benötigen gerade die kühle Feuchte um ihre volle Pracht zu entwickeln
Ein Vertreter ist der Lachsschleimpilz Tubifera ferruginosa mit seinen leuchtenden, pinkfarbenen Fruchtkörpern, die auf schattigen und feuchten Untergründen ihre wunderschönen Perlen zeigen. Die Fruchtkörper dieses völlig harmlosen Schleimpilzes führen bei Beobachtern gerade häufig zu Verwechslungen mit dem Eigelege der großen Apfelschnecke Pomacea. Diese in den tropischen Regionen des amerikanischen Kontinentes beheimatete Wasserschnecke fällt unter anderem durch ihre oft pink gefärbten Eigelege auf, die sie traubenförmig oft an Halmen von Wasserpflanzen kurz oberhalb der Wasseroberfläche ablegt. Wasserschnecken der Gattung Pomacea kommen in der EU in freier Natur nicht vor. Die in der Aquaristik beliebte Apfelschnecke wird aufgrund ihrer starken Fraßtätigkeit in Wasserpflanzenkulturen, z.B. im Reisanbau, in der EU als Quarantäneschädling an Pflanzen eingestuft. Ihre Verbreitung im Naturraum soll damit in der EU verhindert werden. Ihr Auftreten kann leicht über die typischen traubenförmig angeordneten orange bis pinkfarbenen Eigelege erkannt werden.
Eine Verwechslung mit den flächig auf feuchten Oberflächen vorkommenden Lebensstadien des Lachsschleimpilzes ist bei genauem Hinsehen aber nicht möglich. Bei Zweifelsfällen können Proben im Labor des Pflanzenschutzdienstes in Köln analysiert werden.