Lachsschleimpilz und Apfelschnecke

Pinke Perlen – der feuchte Sommer bringt besondere Lebewesen hervor

LachsschleimpilzBild vergrößern
Lachsschleimpilz Tubifera ferrruginosa
Foto: Dr. Monika Heupel
Gelege der ApfelschneckeBild vergrößern
Gelege der Apfelschnecke Pomacea
Foto: Gerhard Renker
Apfelschnecke GehäuseBild vergrößern
Gehäuse der Apfelschnecke Pomacea
Foto: Gerhard Renker

Die feucht-kühle Witterung des Sommers 2024 bot optimale Witterungsbedingungen für die Entwicklung von Schleimpilzen (Myxomyceten). Ein Vertreter ist der Lachsschleimpilz Tubifera ferruginosa, der auf schattigen, feuchten Untergründen seine wunderschönen, leuchtend rosafarbenen Perlen zeigt. Die Fruchtkörper dieses harmlosen Schleimpilzes wurden im Jahr 2024 häufig mit den Eigelegen der Großen Apfelschnecke Pomacea verwechselt. Diese in den tropischen Regionen des amerikanischen Kontinentes beheimatete Wasserschnecke fällt unter anderem durch ihre oft pink gefärbten Eigelege auf, die sie traubenförmig oft an Halmen von Wasserpflanzen kurz oberhalb der Wasseroberfläche ablegt. Wasserschnecken der Gattung Pomacea kommen in der EU in freier Natur nicht vor. Die in der Aquaristik beliebte Apfelschnecke wird aufgrund ihrer starken Fraßtätigkeit in Wasserpflanzenkulturen, z.B. im Reisanbau, in der EU als Quarantäneschädling an Pflanzen eingestuft. Ihre Verbreitung im Naturraum soll damit in der EU verhindert werden.

Bei genauem Hinsehen, ist eine Verwechslung der Eigelege der Apfelschnecke mit den Fruchtkörpern des Lachsschleimpilzes an sich nicht möglich. Im Zweifelsfall können Sie aber Proben von unseren Diagnoselaboren in Köln-Auweiler untersuchen lassen. Meistens ist anhand von Fotos schon eine schnelle Bestimmung möglich.

Als im Jahr 2024 im Internet vermehrt über die „gefährliche“ Apfelschnecke berichtet wurde, gingen anschließend dazu zahlreiche Anfragen bei uns im Pflanzenschutzdienst ein. Wobei sich kein Verdachtsfall bestätigte, es handelte sich entweder um die zuvor genannten Lachsschleimpilze oder um Spinneneier.

Autor: Dr. Monika Heupel, Gerhard Renker, Dr. Marianne Benker