Stamm- und Wurzelfäule an Scheinzypressen

Phytophthora-Fäule an ScheinzypressenBild vergrößern
Phytophthora-Fäule an Scheinzypressen

Schadbild:

Die Nadeln von Scheinzypressen, vor allem von der Blauen Säulenzypresse (Chamaecyparis lawsoniana 'Columnaris'), werden heller bzw. färben sich fahl, bis sie letztendlich verbräunen und vertrocknen. Schneidet man die Wurzeln oder die Rinde im Bereich des Stammgrundes seitlich mit einem Messer an, weisen diese Stellen typische braune Verfärbungen auf. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass das Gewebe hier bereits eingetrocknet und abgestorben ist. Der Bereich zum heller gefärbten, gesunden Gewebe ist deutlich abgegrenzt.

Schaderreger:

Die beschriebenen Schadsymptome deuten auf einen Befall mit der Phytophthora-Fäule (Phytophthora cinnamomi) hin. Eindeutig nachweisen lässt sich diese Pilzerkrankung allerdings nur, wenn Pflanzen im Labor untersucht werden. Besonders gefährdet sind Pflanzen an einem Standort mit Bodenverdichtungen (Staunässe). Bei Heckenpflanzen ist oft zu beobachten, dass die Erkrankung nach einiger Zeit auf angrenzende Scheinzypressen übergreift.

Das Absterben einzelner Triebe bzw. ein verstärkter Nadelfall können aber auch andere Ursachen haben. Häufig sind sie physiologisch bedingt oder auf länger andauernde Trockenheit zurückzuführen.

Gegenmaßnahmen:

Hat sich jedoch ein Befall mit der Phytophthora-Stamm- und Wurzelfäule bestätigt, gibt es leider keine Möglichkeit, befallene Pflanzen zu retten. Erkrankte Scheinzypressen sollten baldmöglichst mitsamt den Wurzeln entfernt werden. Außerdem wäre zu empfehlen, den Boden im Bereich des betroffenen Wurzelballens auszutauschen, da der Pilz dauerhaft im Boden infektiös bleiben kann. Bei einer Neuanpflanzung außerdem darauf achten, dass der Untergrund ausreichend locker ist. Falls nötig, sollte eine Dränage angelegt werden.


Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst
Nevinghoff 40, 48147 Münster
 
Die auf den Packungen angegebenen Anwendungsvorschriften müssen sorgfältig eingehalten werden.

Autor: Andreas Vietmeier