Asiatischen Laubholzbockkäfer: Bäume in Bonn gefällt

Baumfällaktion in BonnBild vergrößern
Die Fällungen werden in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn durchgeführt und von Mitarbeitern des Pflanzenschutzdienstes begleitet, um einen eventuell weiteren Befall sofort erkennen zu können.


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Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)


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Massive Holzschäden durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) an einem Ahorn. Foto: Dr. Reiner Schrage


Im Juli 2012 wurden auf einem Schulhof in Bonn-Tannenbusch mehrere Ahornbäume bei Routinekontrollen des Pflanzenschutzdienstes gefunden, die mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer befallen waren. Erste, nicht einwandfrei zuzuordnende Symptome wurden durch den Einsatz von Spürhunden, die auf den Laubholzbockkäfer abgerichtet sind, bestätigt. Die Entnahme von Astproben und erste Baumfällungen brachten den Beweis. Insgesamt waren zehn Ahornbäume befallen. Gefunden wurden zahlreiche Larven des Käfers, eine Puppe und zwei Käfer. Weitere Ausbohrlöcher oder Käfer wurden nicht festgestellt.

Um die weitere Ausbreitung des gefährlichen Laubholzbockkäfers einzudämmen, wurden vorbeugende Fällungen durchgeführt. Gefällt wurden nur Ahornbäume, da sie die höchste Anziehungskraft auf den Schädling haben. Diese Maßnahme ist die wirksamste Methode, die Ausbreitung des Käfers zu verhindern. Die vorbeugenden Fällungen werden in einer Zone mit einem Radius von rund 200 m um den Befallsort durchgeführt. Auf einer Fläche von etwa 12 ha werden die Ahornbäume gefällt, gehäckselt und anschließend verbrannt.

Von den Quarantänemaßnahmen sind etwa 300 Bäume betroffen. Die meisten sind 15 bis 20 Jahre alt und zwischen 5 und 25 m groß. Etwa 40 % der Bäume stehen auf städtischem Grund. Betroffen sind Straßenbegleitgrün, Kindergärten, Schulen, eine Parkanlage, ein Studentenwohnheim und Privatgrundstücke. 70 bis 80 % der Laubbäume in Bonn-Tannenbusch sind Ahornbäume.

Seit 2005 in Bonn

Der Asiatische Laubholzbockkäfer wurde 2005 zum ersten Mal vor den Toren von Bonn in einem Gewerbegebiet in Bornheim entdeckt. Seitdem wird er durch den Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW intensiv überwacht. In einer rund 3 000 ha großen Quarantänezone werden regelmäßig alle Wirtsbäume mehrfach im Jahr kontrolliert. Seit dem ersten Fund im Jahre 2005 wurde in der Quarantänezone kein Befall an einer anderen Baumart nachgewiesen.

Der gefährliche Holzschädling steht seit Jahren ganz oben auf der Fahndungsliste der Pflanzenschützer in ganz Europa. Die 3 bis 4 cm großen, glänzend-schwarzen, weißgefleckten Käfer mit bis zu 10 cm langen Fühlern tragen den wissenschaftlichen Namen Anoplophora glabripennis. Die Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfers haben einen unbändigen Appetit. Sie fressen sich in den Stamm und verursachen mit ihren bis zu 3 cm dicken Bohrgängen das Absterben der Bäume. Weitere Informationen finden Sie hier:

Autor: Dr. Reiner Schrage