Macrolophus pygmaeus zur Bekämpfung von Weißen Fliegen

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Macrolophus; Foto: Heike Scholz-Döbelin

Die Raubwanze Macrolophus pygmaeus gehört zu der Familie der Weichwanzen. Die erwachsenen Tiere sind schlank und hellgrün gefärbt. Die Männchen sind mit einer Körperlänge von 2,9–3,1 mm etwas kleiner als die Weibchen, die eine Körperlänge von 3,0–3,6 mm erreichen.

Die Eier sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Vom Schlupf bis zum Adulten Tier durchlaufen die Raubwanzen fünf Larvenstadien. Diese sind von derselben hellgrünen Farbe wie die erwachsenen Tiere. Den Jungtieren fehlen lediglich die schwarzen Markierungen der Erwachsenen. Bei optimalen Temperaturen zwischen 25°C und 30°C hat Macrolophus pygmaeus eine Entwicklungsdauer vom Ei bis zum erwachsenen Insekt von ca. 40 Tagen.

Die Raubwanze Macrolophus pygmaeus wird gegen Trialeurodes vaprariorum und Bemisia tabaci im Fruchtgemüsebau an Nachtschattengewächsen unter Glas eingesetzt. Im Zierpflanzenanbau hat sie keine Bedeutung, da sie bei Nahrungsmangel auch an Pflanzen saugt und sie mit ihrem Kot die Pflanzen verschmutzen kann.

Neben Weißen Fliegen gehören auch Blattläuse, Spinnmilben, Minierfliegen und Thripse zu ihrer Beute. Bevorzugt werden die Eier und Larven der Schädlinge. Ein einziges adultes Tier kann täglich etwa 30–40 Eier, 15–20 Puppen oder 2–5 adulte Tiere vertilgen. Dabei wird die Beute mit dem Stechrüssel der Wanzen ausgesaugt, sodass nur eine leere Hülle des Schädlings zurückbleibt.

Der Populationsaufbau ist für einen Nützling relativ langsam. Daher bietet sich eine Zucht mit Zusatzfutter im an. Gleichzeitig ist der Einsatz der Schlupfwespe, Encarsia formosa, sinnvoll, damit die Weißen Fliegen von Anfang an effektiv bekämpft werden. Die Raubwanzen sind sehr effektiv, da sie ab dem ersten Larvenstadium ein ausgeprägtes Suchverhalten gegenüber ihrer Beute aufweisen. Sie sind also sehr aktive Jäger.

Macrolophus pygmaeus ist nur im Langtag (>12 Stunden Licht pro Tag) aktiv. Der Nützlingseinsatz ist daher von Mitte März bis Mitte Oktober möglich. Bei der Ausbringung ist zu beachten, dass immer 50-60 Nützlinge pro Ausbringungsstelle freigelassen werden.

Auf Pflanzenschutzmittel reagiert Marcolophus empfindlich. Dies sollte unbedingt bei der Pflanzenschutzmittelstrategie berücksichtigt werden.

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Autor: Marion Ruisinger, Constanze Doll