Schlupfwespen zur Bekämpfung von Weißen Fliegen

Encarsia formosaBild vergrößern
Encarsia formosa
Foto: Rainer Wilke
Eretmocerus mundusBild vergrößern
Eretmocerus mundus
Foto: Klaus Schrameyer, LTZ Augustenberg
Eretmocerus und Encarsia auf einer KarteBild vergrößern
Eretmocerus und Encarsia auf einer Karte
Foto: Marion Ruisinger
Parasitierungen in RosenBild vergrößern
Parasitierungen in Rosen
Foto: Marion Ruisinger

Encarsia formosa

Encarsia formosa ist der bekannteste Nützling, der zur Bekämpfung von Weißen Fliegen eingesetzt wird. Die weiblichen Schlupfwespen sind 0,6 mm groß. Kopf und Brust sind dunkelbraun oder schwarz gefärbt, der Hinterleib ist gelb. Die selten auftretenden Männchen sind komplett schwarz. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Honigtau und dem Körpersaft der Weißen Fliegen Larven. Dafür stechen die Weibchen mit ihrem Legestachel in die Larven der Weißen Fliege und nehmen den Körpersaft mit ihren Mundwerkzeugen auf (Host- Feeding). Außerdem legen die Weibchen jeweils ein Ei in die Larven der Weißen Fliege. Dabei wird das dritte und frühe vierte Stadium der Weißen Fliegen- Larven bevorzugt. Aus dem Ei schlüpfen die Encarsia- Larven und ernähren sich von der Schädlingslarve. Ihre gesamte Entwicklung als Larve und ihre Verpuppung erfolgt in der Schädlingslarve. Parasitierte Larven von Trialeurodes vaporariorum färben sich schwarz, Bemisia- Larven sehen häufig bräunlich- schwarz marmoriert aus.

Die Entwicklung vom Ei bis zur erwachsenen Schlupfwespe verläuft zwischen 20°C bis 25°C optimal und ist dann schneller, als die Entwicklung der Weißen Fliegen. Unter 12°C erfolgt keine Entwicklung mehr und über 38°C sterben die Schlupfwespen.

Encarsia formosa wird vorbeugend mit mindestens fünf Tieren in vierzehntägigem Abstand belegt. Bei hohen Kulturen oder bereits vorhandenem Befall ist es ratsam, die Ausbringungsmenge zu erhöhen.

Eretmocerus eremicus und Eretmocerus mundus

Bei diesen beiden Nützlings Arten handelt es sich ebenfalls um Schlupfwespen, die Larven von Weißen Fliegen parasitieren. Allerdings legen sie ihre Eier nicht in, sondern unter die Weißen Fliege- Larven (Ektoparasit). Dabei wird das zweite und dritte Larvenstadium der Weißen Fliegen bevorzugt. Unmittelbar nach dem Schlupf, dringt die Larve dann in die Weiße- Fliegen- Larve ein. Die Nützlingslarven entwickeln sich über drei Larvenstadien, der Vorpuppe und der Puppe zum erwachsenen Tier. Die Parasitierung ist nur schwer erkennbar, da die Verfärbung nicht so deutlich auftritt wie bei Encarsia formosa. Die adulten Weibchen haben grüne Augen, drei rote Ocellen auf dem Kopf und sind komplett zitronengelb gefärbt. Die Männchen sind dunkler als die Weibchen gefärbt. Beide Eretmocerus- Arten bilden etwa zu 50% Männchen, weshalb die Parasitierungsleistung im Vergleich zu Encarsia formosa geringer ist. Dafür kommen sie besser mit höheren Temperaturen klar und sind gegenüber chemischen Pflanzenschutzmitteln nicht so empfindlich.

Eretmocerus- Arten sollten immer in Kombination mit Encarsia formosa eingesetzt werden. Eretmocerus- Schlupfwespen sollten vorbeugend mit ca. 2 Tieren pro in 7- 14- tägigen Abständen eingesetzt werden. Bei schwachem Befall empfiehlt es sich die Freilassungsmenge zu verdoppeln und die Einsatzintervalle auf eine Woche zu verkürzen.

Autor: Marion Ruisinger